Über 100 Nobelpreisträger fordern ein sofortiges Ende der Hinrichtungen und Menschenrechtsverletzungen im Iran

Mehr als 100 Nobel-Preisträgerinnen und -Preisträger aus verschiedenen Ländern haben in einem gemeinsamen Brief an den UN-Generalsekretär António Guterres gefordert, dass die Weltgemeinschaft umgehend handeln müsse, um den alarmierenden Menschenrechtsverletzungen und Hinrichtungen im Iran ein Ende zu setzen. 

Sie äußern sich in dem Schreiben tief besorgt über die Massenhinrichtungen, die systematische Unterdrückung der iranischen Bevölkerung und die destabilisierende Regionalpolitik des Teheraner Regimes. Unter den Opfern der Repression seien insbesondere ethnische und religiöse Minderheiten und politische Dissidenten.

Die Nobelpreisträger verurteilen die Hinrichtungen, die den Machthabern im Iran als Mittel zur Machterhaltung und Unterdrückung dienen. Im Jahr 2024 habe das Regime mindestens 1000 Hinrichtungen vollstrecken lassen. Unter den Opfern seien 34 Frauen gewesen.

Zu den Unterzeichnerinnen des Schreibens gehören u.a. die Literatur-Nobelpreisträgerinnen Annie Ernaux (Frankreich), Elfriede Jelinek (Österreich) und Olga Tokarczuk (Polen) sowie mehrere Friedensnobelpreisträger.

Gemessen an seiner Bevölkerungszahl ist der Iran weltweit der Staat mit den meisten vollstreckten Todesurteilen. Nach neuesten Angaben von Menschenrechtlern wurden seit Anfang 2025 bereits mehr als 1000 Menschen im Iran hingerichtet. Die Zahl entspreche einem Durchschnitt von mehr als neun Exekutionen pro Tag. Menschenrechtsgruppen sprechen von einer „Massentötungskampagne“ des Regimes zur Einschüchterung der aufbegehrenden Bevölkerung.

Bereits im Juli haben Menschenrechtsexperten auf drohende Massaker an politischen Gefangenen im Iran aufmerksam gemacht. Sie verurteilten die Hinrichtungen als Staatsmorde, mit denen das Regime die Freiheitsbewegung auslöschen will. Sie warnten davor, dass sich die Massaker, mit denen das iranische Regime in den 1980er Jahren tausende politische Gefangene ermordete, wiederholen könnten, wenn die Weltgemeinschaft nicht umgehend handelt.