Politische Gefangene Somayeh Rashidi stirbt im Qarchak-Gefängnis nach verweigerter medizinischer Hilfe
Der Tod der Frauenrechtlerin Somayeh Rashidi zeigt erneut, mit welcher Grausamkeit das iranische Regime gegen Freiheitsaktivisten vorgeht. Die politischen Gefangenen im Iran brauchen dringend den Schutz und die Hilfe der internationalen Gemeinschaft. Der Einsatz für die Freilassung der Häftlinge, insbesondere der Kranken, muss massiv verstärkt werden.
Die iranische Menschenrechtsaktivistin Somayeh Rashidi (Bild) ist am 25. September im Alter von 42 Jahren verstorben, nachdem ihr im Gefängnis mehrere Monate lang die dringend notwendige medizinische Versorgung verweigert worden war.
Somayeh Rashidi war wegen ihres Einsatzes für Menschenrechte und ihres Engagements in der Frauenbewegung in den letzten Jahren mehrfach in Gefangenschaft. Im April dieses Jahres wurde sie erneut verhaftet. Nach Monaten Haft im Teheraner Evin-Gefängnis wurde sie im Juni zwangsweise in das Frauengefängnis Gharchak im Teheraner Vorort Varamin verlegt, wo die Haftbedingungen besonders menschenunwürdig sind.
Somayeh Rashidi litt an Epilepsie. Während ihrer Haftzeit verschlechterte ihr Gesundheitszustand sich erheblich. Dennoch wurde ihr die notwendige medizinische Hilfe immer wieder verweigert. Die zunehmenden epileptischen Anfälle führten zu Bewusstlosigkeit und Bewegungseinschränkungen, so dass die Kranke zeitweise nicht mehr gehen oder alltägliche Aufgaben ohne die Hilfe von Mitgefangenen bewältigen konnte.
Am 16. September erlitt Somayeh Rashidi erneut zwei schwere Anfälle und wurde in einem lebensbedrohlichen Zustand vom Gharchak-Gefängnis in das Mofatteh-Krankenhaus in Varamin gebracht, wo sie nach mehreren Tagen im Koma verstarb. Laut Krankenhausärzten war die fortwährende Unterlassung angemessener medizinischer Versorgung die Hauptursache für die irreversible Verschlechterung ihres Zustandes.