Einige Tausend protestieren gegen Regierung im Iran
06.07.2019
Mehrere Tausend Menschen haben bei einer Großdemonstration in Berlin gegen die Regierung in Teheran demonstriert. Vor dem Brandenburger Tor forderten die Aktivisten, darunter viele Exil-Iraner, ein Ende der religiösen Diktatur in Iran.
Unter dem Motto: „Solidarität mit den Bürgerprotesten im Iran – Gegen die Todesstrafe“ hielten sie am Abend eine Kundgebung am Brandenburger Tor ab. Später wollten die Demonstranten noch zum Kanzleramt ziehen. Auf einem großen Transparent stand: „Time for a free Iran“. Viele Menschen trugen iranische Fahnen und große Ballons in den Nationalfarben Grün-Weiß-Rot. Angemeldet wurde der Protestzug von der Exil-Iranischen Gesellschaft.
„Das Mullah-Regime hat das Land an den Rand eines Krieges geführt“, sagte Javad Dabiran vom Nationalen Widerstandsrat Iran rbb|24. Das Geld, das durch das Atomabkommen frei geworden sei, sei nicht bei der Bevölkerung angekommen. Stattdessen nutze es das Regime für Kriegstreiberei.
Dabiran forderte ein entschiedeneres Vorgehen Deutschlands und der EU gegen den iranischen Staat und plädierte für umfassende Sanktionen. Zudem gehörten die Revolutionsgarden auf die europäischen Listen für Terrororganisationen, so der Demonstrationsorganisator.
Todesstrafe wird aus vielen Gründen verhängt
Im Iran wird die Todesstrafe unter anderem wegen Mordes, Vergewaltigung, bewaffneten Raubes und schwereren Drogenhandels verhängt. Auch bei schwerer Militärspionage kann es zu Todesurteilen kommen. Der Iran steht seit Jahren wegen zahlreicher Hinrichtungen im Fokus internationaler Kritik. Ende Juni war ein Iraner wegen angeblicher Spionage für den US-Geheimdienst CIA hingerichtet worden und nur wenige Tage zuvor wurden drei Männer wegen der Vergewaltigung einer Frau erhängt. Laut Amnesty International wurden im Jahr 2018 mehr als 250 Hinrichtungen im Iran dokumentiert.