Einsturz eines 10-stöckigen Gebäudes in Abadan

Nach Angaben der staatlichen Medien stürzte am Montag, dem 23. Mai, ein noch im Bau befindliches 10-stöckiges Gebäude in der Metropole Abadan ein.

Die staatlichen Medien räumten ein, Fachleute hätten bereits vor einem Jahr darauf hingewiesen, dass das Gebäude aufgrund von Konstruktionsmängeln einstürzen könne. Doch die verantwortlichen Vertreter des Regimes hatten alle Warnungen ignoriert.

Achtundvierzig Stunden nach dem Einsturz des Gebäudes war die Zahl der Todesopfer auf 19 gestiegen, Dutzende waren verletzt, mehrere Bewohner noch immer unter den Trümmern eingeschlossen. Mit bloßen Händen und einfachen Gerätschaften suchten Helfer Verbindung zu den unter den Trümmern Eingeschlossenen.

Mehrere Stunden nach dem Einsturz des Gebäudes ergriffen die Behörden keinerlei Maßnahmen zur Rettung von Verletzten. Anstatt Rettungsteams zu schicken, entsandte das Regime aus Angst vor Protesten der Bevölkerung gewaltbereite Spezialeinheiten an den Ort des Geschehens.

Wütend über die Untätigkeit des Regimes bei der Rettung der noch unter den Trümmern befindlichen Menschen skandierten die aufgebrachten Einwohner von Abadan Parolen wie  „Nieder mit dem Diktator“, „Raisi, schäm dich, lass das Land in Ruhe“, „Unser Feind ist hier, sie lügen und sagen, es sei Amerika“, „Unsere Schande, unsere Schande, unser Radio und Fernsehen“ und „Mullahs verschwindet“. In Anspielung auf die Zensur der Nachrichten durch das staatliche Radio und Fernsehen skandierten sie „Schande über das staatliche Radio und Fernsehen“.

Als sich die gewaltbereiten Schläger versammelten, um die Demonstranten zu vertreiben, skandierten die Demonstranten „Habt keine Angst, wir sind alle zusammen“, „Menschen von Abadan, erhebt euch, euer Bruder wurde getötet“ und „Tapferes Volk von Abadan, fordert eure Rechte“.