Erzwingung von Geständnissen
Ali Younesi, Student der Computertechnik, und Amir Hossein Moradi, Student der Physik, waren zwei Elite-Studenten der Sharif University of Technology. Agenten des Geheimdienstministeriums verhafteten sie am 10. April 2020 ohne Vorliegen eines Haftbefehls. Zum Zeitpunkt der Festnahme wurden sie geschlagen und in Einzelhaft in der Abteilung 209 des Evin-Gefängnisses gebracht.
Ihre Festnahme erfolgte wegen ihrer Verbindungen zu den oppositionellen PMOI.
Der Fall dieser beiden Studenten wurde im November 2020 an die Abteilung 29 des Revolutionsgerichts von Teheran verwiesen, aber die beiden Elite-Studenten sind immer noch in der Abteilung 209 des Evin-Gefängnisses inhaftiert.
Sie wurden gefoltert und unter zusätzlichen Druck gesetzt, Reue auszudrücken und im Fernsehen falsche Geständnisse abzulegen. Ihnen wurde mitgeteilt, dass sie bei Geständnissen geringeren Anklagen ausgesetzt wären.
Ayda Younesi, die Schwester von Ali Younesi, gab per Twitter bekannt, ihrem Bruder sei mitgeteilt worden, dass seine Hinrichtung in eine lebenslange Haft umgewandelt würde, wenn er seine Anklage in einem Fernsehinterview akzeptiere.
Die Vernehmer hätten Ali und Amir Hossein gesagt, dass sie selbst über ihre Strafen entscheiden könnten. Man würde Todesurteile verhängen, es sei denn, sie akzeptierten Fernsehinterviews.
Amir Hossein Moradi war Silbermedaillengewinner der Nationalen Astronomie-Olympiade 2017. Ali Younesi war Silbermedaillengewinner der Nationalen Astronomie-Olympiade 2016 und Goldmedaillengewinner der Olympiade 2017.
Amnesty International hat am 12. Mai 2020 und am 1. Juli 2020 die bedingungslose und sofortige Freilassung von Ali Younesi gefordert und die Folter und Misshandlung dieses Elite-Studenten zu beenden.