Im Iran gehen die friedlichen Demonstrationen von Lehrern weiter
Lehrer und Beschäftigte im Bildungswesen veranstalteten am Donnerstag, den 16. Juni, Protestkundgebungen in 22 Provinzen. Sie forderten die Freilassung inhaftierter Lehrer und angesichts der steigenden Inflation und der überwältigend hohen Preise eine angemessene Standardisierung ihrer Gehälter.
Trotz repressiver Maßnahmen der staatlichen Sicherheitskräfte gingen die Lehrerproteste weiter, unter anderem mit Rufen wie: „Nieder mit Raisi“, „Inhaftierte Lehrer müssen freigelassen werden“, „Unsere Tische sind leer, genug von Ungerechtigkeit und Unterdrückung“ und „Politischer Gefangener muss freigelassen werden“. Auf Plakaten von Lehrern stand unter anderem: „Der Platz des Lehrers ist im Klassenzimmer, nicht im Gefängnis“.
In mehreren Städten wurden Lehrer gehindert, sich zu versammeln, einige wurden von Ordnungskräften des Regimes verhaftet. In Teheran wurden Lehrer gehindert, sich vor dem Parlament zu versammeln. Mehrere von ihnen wurden verhaftet. In Marivan konnten Lehrer, die sich vor dem Bildungsministerium versammelt hatten, zunächst zerstreut werden. In Sanandaj gab es Versuche, eine Versammlung zu verhindern. Den Lehrern beider Städten gelang es jedoch, ihre Kundgebungen an einem anderen Ort abzuhalten.
Die Cyberpolizei schickte Drohbotschaften an die Lehrer und versuchte auf sozialen Plattformen Proteste und Aktivitäten von Lehrern durch Einschüchterung zu verhindern. Der Geheimdienst verhaftete mehrere Aktivisten mit dem Vorwurf, sie würden die „öffentliche Meinung“ stören.