UN drängen auf Untersuchung des Massakers von 1988 an politischen Gefangenen

Prominente ehemalige UN-Richter und Ermittler haben Michelle Bachelet, UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, aufgefordert, eine Untersuchung des Massakers von 1988 an politischen Gefangenen im Iran einzuleiten.

Diese in einem offenen Brief veröffentlichte Forderung wurde von rund 460 Personen unterzeichnet, darunter vom ehemaligen Präsidenten des Internationalen Strafgerichtshofs Sang-Hyun Song sowie von Stephen Rapp, ehemaliger US-Botschafter für globale Strafjustiz.

Im Brief werden unter anderem der derzeitige iranische Präsident Ebrahim Raisi und der Richter Gholam Hossein Mohseni Ejei als mutmaßliche Täter genannt, die „weiterhin Straffreiheit genießen”.

Ebrahim Raisi war damals stellvertretender Staatsanwalt und einer der vier Richter, die die Morde von 1988 beaufsichtigten.

„Tausende von politischen Gefangenen, die sich weigerten, ihre Überzeugungen aufzugeben, wurden hingerichtet. Die Opfer wurden in Massengräbern verscharrt, die über das ganze Land verstreut sind“.

„Wir glauben, dass es längst überfällig ist, dass das Büro der UN-Hochkommissarin für Menschenrechte Michelle Bachelet das Massaker von 1988 untersucht“.

Das Massaker an politischen Gefangenen im Jahr 1988 liegt nun 34 Jahre zurück, doch die Welt kennt noch immer nicht das genaue Ausmaß dieses Verbrechens. Die Regierenden im Iran morden ungestraft in noch größerem Umfang weiter.