Weitere Demonstranten im Iran zum Tode verurteilt
Hinrichtungen stoppen! Am 8. Dezember wurde der 23-jährige Mohsen Schekari in Teheran wegen seiner Teilnahme an den Protesten gegen die Diktatur hingerichtet. Menschenrechtler warnen davor, dass im Iran dutzenden weiteren inhaftierten Demonstranten, darunter auch Minderjährigen, die Hinrichtung droht. Sie wurden von der Regime-Justiz, die den Machthabern als Unterdrückungsinstrument dient, nach fadenscheinigen und konstruierten Anklagen im Schnellverfahren zum Tode verurteilt.
Hier Beispiele von Gefangenen, die in akuter Hinrichtungsgefahr sind:
Der Mediziner Dr. Hamid Ghare-Hasanlou wurde am 6. Dezember in der Stadt Karaj unweit von Teheran zum Tode verurteilt. Er und seine Frau Farzaneh sind seit Anfang November in Haft. Farzaneh Ghare-Hasanlou wurde zu 25 Jahren Haft verurteilt. Das Ehepaar hat zwei Kinder. Bei der Verhaftung in ihrem Haus wurden der Mediziner und seine Frau vor den Augen ihrer 13-jährigen Tochter schwer misshandelt.
Hamid Ghare-Hasanlou wurde im Gefängnis so schwer gefoltert, dass er mit gebrochenen Rippen und inneren Blutungen in ein Krankenhaus eingeliefert wurde. Vom Krankenbett wurde er zwangsweise in den Gerichtssaal gebracht, wo der Schauprozess stattfand.
Die Familie Ghare-Hasanlou ist bekannt für ihren humanitären Einsatz in armen und unterversorgten Gebieten Irans, insbesondere bei der medizinischen Versorgung von Kindern. Mehr als 600 iranische Ärzte haben in einem offenen Brief die Freilassung des Ehepaars gefordert.
Der 43-jährige Familienvater Reza Aria wurde ebenfalls in der Stadt Karaj zum Tode verurteilt. Auch er wurde gefoltert, um ihn zu zwingen, sich mit einem falschen Geständnis selbst zu belasten.
Der 16-jährige Amir Ali Gholami aus der Stadt Rezvanshahr wurde Anfang Dezember in der nordiranischen Provinz Gilan zum Tode verurteilt. Er wurde verhaftet, als er regimekritische Sprüche auf eine Häuserwand sprühte.
Der 20-jährige Ali Moazzami-Goudarzi gehört ebenfalls zu den Demonstranten, die in der Stadt Karaj zum Tode verurteilt wurden.
Der 22-jährige Mahan Sadrat Madani wurde im November in Teheran zum Tode verurteilt. Am 10. Dezember wurde er vom Fashafuyeh-Gefängnis am Stadtrand von Teheran in das Rajai-Shahr-Gefängnis in Karaj gebracht, wo die meisten Hinrichtungen vollstreckt werden.
Milad Armoun und Nastouh Nikkhah wurden in einem Schauprozess in Teheran zum Tode verurteilt.
Mindestens 24 weiteren Demonstranten droht die Hinrichtung
Presseberichten zufolge hat die Regime-Justiz eine Liste mit den Namen von 25 Demonstranten veröffentlicht, die in den letzten Wochen zum Tode verurteilt wurden. Dort ist auch der 23-jährige Mohsen Schekari aufgeführt, der am 8. Dezember hingerichtet wurde. Den anderen 24 Verurteilten droht nun unmittelbar die Hinrichtung.